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Britisch-Amerikanisches Abhör-Duo NSA und GCHQ belauscht Angry Birds

Von quietschenden Delfinen und gierigen Geheimdiensten: Das britische Pendant zur NSA speichert, welche Seiten ihr bei Facebook liked und welche Videos ihr bei Youtube schaut. Erst Anfang dieser Woche wurde bekannt, dass Nutzerdaten über Geschlecht, Aufenthaltsort und Vorlieben sexueller Natur von Smartphone-Apps kanalisiert und ausgewertet werden.

Erfolgreiche Vorhersage von Protesten

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tothehoop42 @ Flickr

Durch die Überwachung von Nutzerverhalten auf Blogs und Social-Media-Plattformen konnte der britische Geheimdienst die peinliche Überraschung des „Arabischen Frühlings“ im Jahre 2011, also der Proteste der Oppositionellen in arabischen Ländern wie Ägypten oder Libyen, angeblich wieder ausbügeln. Hatten die Geheimdienste erste Anzeichen einfach verschlafen, haben Sie diesmal alles richtig gemacht: Dank der Auswertung von Youtube-Videos konnten angeblich die Proteste in Bahrain im Februar 2012 vorhergesagt werden.

Unverschlüsselter Verkehr von populären Smartphone-Apps und Social-Media-Interaktionen werden angezapft

„Squeaky Dolphin“, so heißt der Spähfilter des britischen Geheimdienstes, speichert was er kriegen kann: Sämtliche Daten aus Facebook, Twitter, Google Maps, Youtube oder anderen vielgenutzten „Social Media“-Apps oder „Geo-Apps“ werden mittels raffinierter Filter sortiert und klassifiziert. Dabei hat der quietschende Delphin besonders Apps im Visier, die ihrem Anschein nach keine Informationen über den Benutzer benötigen, wie z.B. eine Taschenlampen-App, die Zugriff auf die GPS-Position des Smartphones braucht. Bei Android (und eingeschränkt auch bei IOS) lassen sich die Bedürfnisse der Apps zügeln bzw. vorher auslesen, wie in unserem Artikel über App-Berechtigungen zu lesen war.

Von Angry Birds bis zum Microsoft Fehlerbericht: Betroffene Firmen helfen nicht bei der Spionage mit

Youtube und Geheimndienst
codenamecueball @ Flickr

Facebook verschlüsselt seinen Datenverkehr (erkennbar durch das „https“ vor der URL) und auch Google, Twitter und Youtube wollen nachrüsten. Die App-Betreiber kooperieren nicht mit den Geheimdiensten und wollen auch über die Spionageskandale das Vertrauen ihrer Benutzer nicht verlieren. Hier sind zwingend Maßnahmen notwendig, wenn sogar Informationen, die vertraulich behandelt werden sollten, wie z.B. Microsoft-Fehlerberichte (die Aufschluss über die Sicherheitsmängel und damit Angriffspunkte eines PCs geben) in die Hände der Geheimdienste geraten.
Wie reagiert ihr auf die Skandale? Ändert sich euer Nutzerverhalten? Zeigt ihr weniger Persönlichkeit im Netz?

Der Feind im eigenen Wohnzimmer

Studie weist nach, wie leicht sich Webcams unbemerkt anschalten lassen

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Wer eine Überwachungskamera sieht, weiß, dass er jederzeit beobachtet werden kann. Bei Webcams ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer. Sicher sein kann jedoch niemand. Quelle: Fotolia

Ob fest verbaut oder per USB mit dem Rechner verbunden – eine Webcam hat fast jeder Zuhause. Vor allem zum Videochat oder zum Aufzeichnen von Homevideos werden sie genutzt. Ob eine Kamera gerade aktiv ist, lässt sich leicht feststellen. Ein fest verbautes Lämpchen leuchtet auf und zeigt dem Nutzer, dass die Kamera angeschaltet ist. Doch so sicher kann sich der Nutzer nicht sein, wie eine Studie der amerikanischen John-Hopkins-Universität jetzt herausgefunden hat.

Ältere MacBooks extrem anfällig für Hacking-Software

Den Wissenschaftlern gelang es, an älteren bis 2008 verkauften Apple-Geräten, wie dem iMac G5 sowie dem MacBook und MacBook Pro, die Kamera anzuschalten, ohne das dazugehörige LED zu aktivieren. Im Klartext heißt das: Niemand kann sicher sein, dass seine Kamera wirklich ausgeschaltet ist. Der Extremfall: ein mittlerweile verurteilter Klassenkamerad der Miss Teen USA schaffte es auf diese Weise, an Nacktbilder der jungen Amerikanerin zu kommen. Auch das FBI soll laut einem Bericht der „Washington Post“ über solch eine Software verfügen. Die Studie ist der wissenschaftliche Beweis dafür, dass das Filmen bei ausgeschalteter LED tatsächlich möglich ist.

Hundertprozentig sicher ist nur das Abkleben

Auch wenn die amerikanischen Wissenschaftler nur die älteren Apple-Geräte monierten, kann niemand ausschließen, dass auch andere Geräte betroffen sind. Außerdem ist davon auszugehen, dass Geheimdienste weitere Sicherheitslücken kennen und diese ausnutzen können. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass er nicht durch seine eigene Webcam ausgespäht wird, hat zwei Möglichkeiten: eine Software wie iSightDefender zu installieren, die das Erlischen des LEDs bei eingeschalteter Kamera verhindert oder einfacher: Die Kamera abkleben!

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