Eure Seite ist nach der Lektüre unserer letzten Onpage Fridays bereits in ziemlich guter Form. Heute wagen wir uns an das Thema „Interne Links“ und wie man sie optimal einsetzt, um die Linkkraft (oft Link-Juice genannt), die Eure Webseite bekommt, optimal zu verteilen.
Google bewertet eine Webseite nach den Links, die auf sie verweisen
Ihr habt sicher schon gehört, wie wichtig Links für Eure Webseite sind. Google schaut sich alle Links, die auf Eure Webseite verweisen (auch Backlinks genannt), an und gibt Linkkraft weiter. Diese Linkkraft, auch sog. Link Juice ist von vielen Faktoren abhängig:
- Links, die sich weiter oben auf einer Webseite befinden, geben mehr Linkkraft
- Bei zwei Verlinkungen auf einer Seite zum selben Ziel, gibt der erste deutlich mehr Linkkraft
- Externe Links geben deutlich mehr Linkkraft als Interne Links
- Links von unterschiedlichen Domains geben mehr Linkkraft als viele Links von derselben Domain
- Ankertexte im Inhaltsbereich einer Webseite geben mehr Linkkraft als Links im Footer, der Sidebar oder der Navigation.
- Text-Links geben mehr Linkkraft als Bild-Links
- Mehr als 100 Links auf einer Seite können schaden
Wichtige Webseiten haben viele, hochwertige Backlinks und geben Linkkraft durch Links zu anderen Webseiten weiter. Umso mehr Links also eine Webseite (von verschiedenen Webseiten mit themenrelevanten Inhalten und gutem Linktext) erhält, desto wichtiger wird sie für Google – und desto höher ist die Position in der Suchmaschine. Soviel zu den externen Links, die streng genommen zum Thema Offpage-Optimierung gehören. Die genannten Prinzipien sind aber auch auf interne Links anwendbar, mit dem Unterschied, dass diese Linkkraft nur verteilen und nicht steigern können.
Back to Basics: Wie sieht ein Link aus? Was ist ein Ankertext?
Das Internet ist voll von Verlinkungen – jeder, der auch nur Sekunden im Netz unterwegs ist, ist mit ihnen konfrontiert. Links können alle Formen und Farben haben – unser Beispiel zeigt euch einen Link der bekanntesten Linksammlung, nämlich Google:
Schaut Ihr euch den Quelltext Eurer Homepage an, erkennt Ihr einen Link an folgendem Code:
Bei WordPress und anderen CMS-Systemen kann man einen Link mit einem Klick erzeugen: Nachdem Ihr den gewünschten Ankertext markiert habt, klickt Ihr einfach auf das Symbol mit der Kette:
Interne Links: Wer kriegt den meisten Link Juice?
Das Wichtigste vorab: Interne Links können die Domain nicht steigern! Aber: Sie können Linkkraft einer oder mehrerer Seiten Eurer Homepage verteilen. Damit könnt Ihr Google signalisieren, welche Seite euch besonders wichtig ist: Ist der Link zu einer Unterseite auf vielen Seiten vorhanden, ist euch der Inhalt (nach Google) scheinbar wichtig. Das Mengenverhältnis der Links bestimmt die Relevanz für Google. Also einfach 100 Links auf jeder Seite zu Eurer wichtigsten Produktseite? Nein! Die Linkkraft teilt sich durch die Anzahl der Links, geht also irgendwann gegen Null. Was ist also die beste Praxis?
Unsere Schritt-für-Schritt Anleitung:
1. Linkkraft-Analyse Eurer Webseite
Zuerst müsst Ihr natürlich wissen, welche Seite die meiste Linkkraft besitzt. In den meisten Fällen wird das die Startseite sein, oft ist diese aber nicht geeignet dafür, viele Links zu beherbergen. Dies würde der Benutzerfreundlichkeit der Seite schaden. Für einen schnellen Check geht man auf die Seite vom Open Site Explorer trägt seine URL ein und drückt auf „Search“. Dann klickt man auf den Reiter „Top Pages“ und sortiert nach „Page Authority“. Die Zahl drückt die Linkkraft der jeweiligen Seite aus. Die Analyse macht vor allem bei Blogs Sinn, um herauszufinden, welche Beiträge am meisten Linkkraft bekommen und wert sind, mit Links bestückt zu werden. Für normale Webseiten gilt: Die Startseite hat die meiste Linkkraft, das Impressum oder die Kontaktseite sind am wenigsten für den Linkeinbau geeignet.
2. Ein Menü reicht!
Bevor man mit gezielten Internen Links beginnt, sollte man sicherstellen, dass alle Webseiten durch ein einfaches Menü miteinander verknüpft sind und es keine Sackgassen gibt – also Webseiten, von denen man nicht mehr zurückkommt. Denkt unbedingt an den Benutzer: Eine klar gegliederte Linkstruktur, die die Navigation auf Eurer Seite erleichtert ist das A und O! Sortiert auch im Menü schon die Unterseiten nach Wichtigkeit! Es gilt: Je weiter oben ein Link auf einer Webseite, desto wichtiger.
3. Gute Linktexte
Jetzt kommt Euch die Keywordrecherche zu Gute: Die Ankertexte sollten Keywords enthalten. In diesem Buchtipp findet Ihr einen Lösungsansatz zur Linktext Wahl. Wollt Ihr eine Unterseite pushen, baut 1-2 zusätzliche Links auf Eure Startseite und Unterseiten mit Linkkraft ein. Achtet darauf den Ankertext zu variieren und natürlich in den Text einzubinden! Niemand will einen kurzen Absatz lesen in dem fünf bis zehn Mal „Schuhe kaufen“ vorkommt. Seid kreativ, überlegt euch Abwandlungen. Egal ob Menü, Navigation oder Breadcrumb – verwendet Keywords! Ankertexte wie „Startseite“, „Produkte“ oder „Hier klicken“ sagen Google nichts über den Inhalt der Seite – deutliche Signale über den Inhalt einer Seite sind bei der Wahl des Ankertextes sehr wichtig.
4. Related Posts bei WordPress & Co.
Habt Ihr einen Blog, verwendet unbedingt ein „Related Posts Plugin“, also ein Plugin, welches euch ermöglicht verwandte / beliebte Blogposts anzuzeigen, wenn man sich auf einer Seite eines Blog-Beitrags befindet. Das hilft, relevante Blogposts weiter zu pushen, ohne den Benutzer zu nerven. Es ist besser, solche Links zu generieren, als jede Seite mit 5 Navigations-Menüs vollzustopfen.
5. Verteilt Eure Linkkraft!
Nutzt Eure Seiten und beliebte Beiträge aus Eurem Blog um Eure Angebotsseiten oder Produktseiten zu pushen, indem Ihr (wenn es passt) Links einbaut. Vermeidet dabei Linktexte, die sich zwar gut mit dem Inhalt z.B. des Blogposts vertragen aber nichts mit dem Inhalt der Zielseite zu tun haben. Google mag das nicht und bestraft euch, wenn Ihr es übertreibt! Vielleicht merkt Ihr im Zuge Eures internen Linkaufbaus, dass Ihr die Zielseite optimieren müsst bzw. Inhalte erstellen müsst, die zu Euren Ankertexten passen.
6. Wo ist Wo nicht Who is Who!
Wenn man interne Links streut, dann zählt für Google auch das Wo. Unzählige Tests haben ergeben, das ein Link in einem Header, Widget oder Footer, weniger Linkkraft vererben, als z.B. die Links, die im Inhalt des Beitrags stehen. Also achtet darauf, wo Eure wichtigen Links stehen.
7. How much is to much?
Sieht man sich das Internet einmal genau an, vielleicht aus der Sichtweise eines Bots, der es jeden Tag besucht, dann besteht das Internet aus Links! Kann es also schädlich sein, zu viele zu haben? Es gibt einen Richtwert, der immer noch zu den Best Practices zählt: Dabei geht es um insgesamt nicht mehr als 200 Links. Das war es zu internen Links, im nächsten OnPage Friday gehts um Social Media!