Google San Francisco sticht in See

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® Google Maps

Amerikanische Unternehmen verwöhnen ihre Mitarbeiter: Neben kostenlosem Essen gibt es im schönen Städtchen an der Westküste Amerikas auch Gratis-Shuttles zum Arbeitsplatz. Die Busse, die unter anderem die Tech-Elite von Google und Apple zu ihren Arbeitsplätzen befördern, blieben Ende letzten Jahres immer öfter stecken: Wütende Demonstranten blockierten die Straße und sogar ein Busfenster ging zu Bruch. Die auffälligen Shuttles mit Luxusausstattung (Klimaanlage und Internet) symbolisieren das rasante Wachstum der Tech-Branche, welches von den Einwohnern als problematisch eingeschätzt wird.

Technologie-Unternehmen treiben Mietpreise in die Höhe

Durch die überdurchschnittlich hohen Gehälter in Unternehmen der Branche würden die Mietpreise in die Höhe getrieben (besonders in der Nähe der Haltestellen der Shuttle-Busse) und weniger gut gestellte Bürger müssten in weniger beliebte Ortsteile ausweichen. Besonders in San Francisco nimmt so das Einkommensgefälle immer mehr zu, für viele Grund genug, dies als Auswirkungen eines rücksichtlosen Kapitalismus zu sehen. Auch wird den Mitarbeitern vorgeworfen, sich nicht mit Lokalpolitik zu beschäftigen, sondern ausschließlich mit den Verdienstmöglichkeiten.

Google wird die Luft auf San Franciscos Straßen zu dick

Dabei entlasten die Shuttles San Franciscos Straßen von vielen Einzelfahrern. Dennoch: Google versucht die aufgeheizte Situation abzukühlen, indem die Einrichtung einer Fähre geplant wird. Ein Katamaran-Schiff soll bis zu 150 Mitarbeiter 4-mal täglich über die San Francisco Bay zum Google Standort in Redwood City transportieren. Damit sichert Google nicht nur die Pünktlichkeit seiner Mitarbeiter, sondern nimmt auch den Demonstranten etwas Wind aus den Segeln. Das Grundproblem ist damit natürlich nicht gelöst – und Googles Rückzug aus dem öffentlichen (und nicht-virtuellen) Stadtleben bestätigt die Tendenz des Unternehmens, sich abzuschotten gegenüber politischen Problemen.

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